Heute ist mal … dran !
Meister Sabrina Still- und Laktationsberaterin IBCLC, Stillbeauftrage in Kliniken, Still- und Laktationsexpetin EISL, Familienberaterin InFanT
Impulse für sanfte Übergänge
Wenn du bisher immer dein Baby oder Kleinkind ins Bett gebracht hast, ist das völlig normal – schließlich gehört die Schlafenszeit zu den intimsten und emotionalsten Momenten des Tages. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem eine andere Bindungsperson, wie der Papa, Mama oder Oma diese Aufgabe übernehmen soll oder möchte. Aber wie kann dieser Übergang gelingen? Hier sind unsere Impulse, um die Umstellung so sanft und stressfrei wie möglich zu gestalten!
Gute Beziehung zur neuen Einschlafbegleitung
Der erste Schritt ist die Grundlage: eine enge Bindung zwischen Kind und der neuen Einschlafbegleitung. Kinder fühlen sich sicher, wenn sie mit dieser Person schon zuvor positive Erlebnisse teilen konnten. Das bedeutet: Gemeinsam spielen, kuscheln, spazieren gehen oder Tragen – das schafft Nähe und Vertrauen. Es geht dabei nicht um den Titel „Mama“ oder „Papa“, sondern um die Verbindung, die aufgebaut wird.
Tipp: Lasst die neue Einschlafbegleitung auch mal tagsüber für die kleinen Trost- und Beruhigungsmomente zuständig sein. So wird der Übergang abends viel einfacher!
Vertrauen statt Zweifeln
Sei geduldig – für dich und dein Kind. Es ist völlig normal, wenn die neue Einschlafroutine nicht auf Anhieb klappt. Vielleicht gibt es Tränen, vielleicht wird es Rückschritte geben. Aber das bedeutet nicht, dass ihr scheitert. Veränderungen brauchen Zeit und sind ein gememer Prozess.
Meine Botschaft: Das Vertrauen, dass die andere Bindungsperson es schaffen wird, überträgt sich auch auf das Kind. Zeige Zuversicht und ermutige den neuen Einschlafbegleiter!
Altersgerechte Einschlafhilfen als Alternative anbieten
Besonders wenn dein Kind bisher durch das Stillen eingeschlafen ist, stellt sich oft die Frage: Was kommt jetzt? Die Antwort hängt stark vom Alter des Kindes ab.
- Für Babys unter einem Jahr: Nähe, Tragen, und Saugen sind starke Regulationsquellen und sorgen für Co-Regulation
- Für ältere Kinder: Rituale wie eine Gute-Nacht-Geschichte, ein Kuscheltier oder sanfte Musik können den Übergang erleichtern.
Wichtig: Du musst nicht abstillen, um diese Veränderung herbeizuführen. Stillen und die Einschlafbeleitung durch eine andere Person können wunderbar nebeneinander existieren und deinem Kind die nötige Sicherheit geben, die es für solch einen Schritt benötigt.
Tagsüber üben
Es muss nicht direkt abends losgehen, wenn die Anspannung bei allen groß ist. Übt die Veränderung tagsüber, wenn dein Kind satt, ausgeruht und entspannt ist. Vielleicht übernimmt Papa das Nickerchen am Nachmittag oder das Kuscheln nach einer Spielzeit.
Tipp: Ein ausgeschlafenes Kind kann neue Situationen leichter annehmen – und so hat die neue Bindungsperson die Chance, Vertrauen und Routine aufzubauen.
Sensiblen Kindern Zeit und Sicherheit geben
Nicht jedes Kind ist gleich – und das ist völlig in Ordnung. Sensible Kinder brauchen oft mehr Zeit und Einfühlungsvermögen, wenn sie sich an eine neue Einschlafbegleitung gewöhnen sollen. Bleib aufmerksam, geduldig und gib deinem Kind die Sicherheit, dass es den Prozess in seinem eigenen Tempo gestalten darf.
Tipp für Eltern: Macht euch bewusst: Rückschritte sind kein Zeichen von Versagen, sondern ein Teil des Prozesses. Dein Kind zeigt dir, was es gerade braucht – und du hilfst ihm, indem du es begleitest.
Fazit: Gemeinsam neue Wege gehen
Der Wechsel zu einer anderen Einschlafbegleitung kann eine Herausforderung sein, aber er bietet auch die Chance für alle Beteiligten, neue Bindungen zu stärken. Mit Geduld, Liebe und einer Prise Gelassenheit werdet ihr diesen Meilenstein gemeinsam meistern!
Hast du noch Fragen zu den Tipps oder suchst eine individuelle Beratung? Schreib uns gerne – wir begleiten euch auf diesem Weg!
Quellenangabe; Eigene Erfahrungen und Expertisen als Still- Laktationsberaterin IBCLC und Familienberaterin InFanT